Dummyarbeit

Was ist Dummyarbeit?

Die Dummyarbeit hat Ihren Ursprung in der jagdlichen Arbeit. Sie beruht auf drei Säulen.

Markierung: Hund und Hundeführer sehen, wo das geschossene Wild hingefallen ist. Der Hund soll sich diese Stelle merken und zielgerichtet dorthin laufen.

Freiverlorensuche: Hund und Hunderfüher wissen nur das ungefähre Gebiet. Der Hund soll in diesem bekannten Gebiet selbstständig das Wild suchen. 

Einweisen: Der Hund weiß nicht wo das Wild liegt, der Hundeführer jedoch schon. Mit Kommandos wird der Hund wie in einem Videospiel zum Wild navigiert.

Typische Kommandos sind:

  • "Voran" – geradeaus laufen
  • Stoppfiff – anhalten und zum Hundeführer schauen
  • "Out" / "Back" – nach rechts, links oder über die Schulter nach Hinten rennen
  • Suchenpfiff – in der aktuellen Position mit der Nase intensiv suchen
  • Und das ist nur ein Bruchteil 

Herausforderungen und Besonderheiten mit Pointer & Setter

Feldarbeit statt "gerader Wege"

Pointer und Setter wurden für die weiträumige Suche gezüchtet und arbeiten mit hoher Nase. Sie neigen dazu, aus dem "Voran" schnell in die eigenständige Suche überzugehen. So könnte eine ursprünglich als klein gedachte Suche plötzlich selbstständig erweitert großzügig werden.

Markierungsfähigkeit

Ein weiterer wesentlicher Unterschied: Retriever wurden speziell darauf gezüchtet, sich die Fallstelle eines Dummys sehr genau zu merken – sie sind echte Markierungs-Profis. Unsere Vorsteher hingegen haben in diesem Bereich oft größere Herausforderungen. Sie verlieren schneller die exakte Fallstelle aus dem Blick und lassen sich auch stärker von Gelände oder Gerüchen beeinflussen.

Kooperation ja – aber mit eigenem Kopf

Unsere Vorsteher arbeiten grundsätzlich gern mit dem Menschen zusammen, jedoch ist ihr "Will to Please" meist nicht so ausgeprägt wie bei Retrievern. Sie denken mit, wägen ab und treffen unter Umständen selbst Entscheidungen. Hier ist Überzeugungsarbeit gefragt – insbesondere in den Grundlagen. Es braucht Vertrauen und einen klaren Plan, damit unsere kreativen Charakterköpfe erkennen, dass der Hundeführer weiß, was er da tut.

Vorstehhunde vs. Retriever – Unterschiede in der Dummyarbeit

Retriever wurden gezielt für die Arbeit nach dem Schuss gezüchtet. Sie zeichnen sich durch einen starken "Will to Please", lange, gerade "Voran"-Strecken und ruhiges, kontrolliertes Arbeiten aus.

Unsere britischen Vorstehhunde hingegen –wurden für die Arbeit vor dem Schuss gezüchtet. Ihre Aufgabe war es, ein Gelände in weiten Schleifen abzusuchen, bei Wildwitterung vorzustehen und gemeinsam mit dem Schützen aufzurücken. Besonders im Zeitalter der Vorderlader war dies essentiell, da Jäger nur einen Schuss zur Verfügung hatten und sehr nah an das Wild heranmussten.

Mit dem Fortschritt der Waffen kamen Hinterlader mit mehreren Schüssen und der Möglichkeit diese viel schneller laden zu können zum Einsatz. Es entstand ein Bedarf an Hunden, die das geschossene Wild zurückbringen konnten – so entstand der Retriever und mit ihm die Dummyarbeit.

Fazit

Auch wenn die Dummyarbeit ihren Ursprung in der Retriever-Welt hat, bietet sie auch für unsere britischen Vorstehhunde eine großartige Möglichkeit, artgerecht ausgelastet zu werden. Sie fordert Kooperation, bringt aber ebenso Bewegung, Nasenarbeit und Teamgeist mit sich. Zudem stärkt sie die Bindung zwischen Mensch und Hund und macht – nicht zu vergessen – einfach richtig viel Spaß.

 

Text:  Julia Kasper 

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